Saturday, 17 December 2011

Die Bushaltestelle

Zum Kapitel Bushaltestelle ist folgendes zu sagen: prinzipiell sind alle im Stress! Es gibt Aufseher, die gerne lieber Zeitung lesen als nem deutschen Maedchen Auskunft zu erteilen. Man weiss nie, ob man jetzt ein Ticket vorher kaufen soll oder erst im Bus. Es gibt dann auch die Situation, dass die halbe indische Welt in den gleichen Ort fahren muss und sich dementsprechend Meterweite Schlangen bilden. Aber eine Busstation waere nicht Indisch, wenn nicht eine Demonstartion oder andere soziale Bewegung stattfinden wuerde. Nach dem Abfahrtsort gefragt, gibts auch immer diverse Moeglichkeiten....diese oder jenes Gleis. Am Bus angekommen sind die Schreihaelse am Werk: duenne Maenner, je nach Bezirk in Uniform oder Freizeitklamotten, die Lauthals den Ort des Busses mitteilen und schon gern mal handgreiflich werden, um die Leute schnellst moeglich in Ihren Bus zu verfrachten. Wenn man mal kurz ueberlegen moecht, ob man nicht lieber den naechsten Bus an Stelle des endlosueberfuellten und schon voellig auseinanderfallenden Vehikels nehme moechte, wird man einfach rein geschoben, Keine Wiederrede....unglaublich. Im Bus gehts weiter: die Fahrer sind verrueckt! Sie halten einfach drauf, immer schoen Gaspedal gedrueckt halten, alle anderen springen schon zur Seite. Auch wird wieer gerne die Hupe bedient, die an Lautstaerke durch Mark und Bein geht. Die Preise variieren je nach Laune des Kontrolleur (vorher Schreihals) und auf Diskussion oder Verweisungen auf die Tafel mit den Preisen werde ignoriert. Wichtig auch fuer jeden Schreihals/Kontrolleur: pfeifen muss man koennen. Traenen hab ich schon gelacht, als ein Schreihals durch Minipfeifen nie den Fahrer mitteilen konnte, dass er hier halten soll. Traenen! Wer aelter ist, bedient sich einer - wie immer lautstarken und nicht europaeischen Werten entsprechend und bestimmt nie zugelassenen - Trillerpfeife!
Auch immer wieder suess und nur in kleinen Gruppen ertragbar: indische Schulmaedchen. Die Linke hat sich nen Ast gefreut, als ich ihr meinen Kulischreiber, der wahrscheinlich in Indien hergestellt wurde, geschenkt habe. Nun ist das letzte Stueck von "Vermessung der Welt" - mein Andenken - in den Haenden eines kleinen Maedchen mit Schweineschaukeln irgendwo in der Naehe Hampi's...



1 comment:

  1. Ganz grosse Klasse,freu mich schon auf weitere
    Berichte.

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